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Kurorte, Gutshöfe und die Rolle des Käses

Historisch-kulturell bedeutsame Orte, neue Möglichkeiten der Dorfentwicklung und Aspekte der Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung sind thematische Schwerpunkt dieser Route. Sie führt durch Bellersen und die Kurorte Vörden und Nieheim mit dem Deutschen Käsemuseum.

Der Rundkurs verläuft überwiegend in einer Feld- und Wiesenlandschaft und zwischen Bellersen und Holzhausen durch Wald auf asphaltierten Wirtschaftswegen; lediglich ein Teilabschnitt von 1 km im Bereich Abbenburg führt über eine Landstraße. Die Route weist nur wenige Steigungen auf und ist auch deshalb für Ausflüge mit Kindern geeignet.

Kur, Gutshöfe, Rolle Käse
Kurorte, Gutshöfe und die Rolle des Käses

Wir starten unsere Tour im Fachwerkstädtchen Nieheim, am dortigen Käsemuseum. Der Ort hat in erster Linie durch den zweijährlich stattfindenen Käsemarkt einen mehr als regionalen Bekanntheitsgrad errungen; aber auch in der Zeit zwischen den Märkten gibt es allerhand zu entdecken.

Im Deutschen Käsemuseum, der "Schatzkammer westfälischen Genusses", können wir uns ausgiebig zum Thema "Käse" informieren und schließlich

Schaukäserei Menne, Nieheim
Schaukäserei Menne, Nieheim

Käse-Leckereien, allen voran den Nieheimer Käse, kosten. Nicht zu kurz kommen die Themen Schinken, Brot, Bier und Schnaps. Aber das heben wir uns für den Abschluss unserer kleinen Rundtour auf. Vom Käsemuseum aus fahren wir die Lange Straße hinab und biegen am Ende nach links in die Wasserstraße, der wir bis zum Ortsrand folgen. Über den Sägemühlenweg kommen wir zum Europa-Radweg R 1, dem  wir bis zur Ortschaft Bredenborn folgen (Radwegweiser "Marienmünster/Höxter" folgen). Für Pferdeliebhaber bietet sich ein Abstecher zum nicht weit von unserer Route entfernten Gut Externbrock an (Einkehrmöglichkeit).

In Höhe der Ortschaft Bredenborn, nach Überqueren der Landstraße Bredenborn-Sommersell, verlassen wir an einer Scheune den R1 nach rechts und fahren auf dem Kirchweg zum Friedhof; hinter dem Friedhof sofort wieder links und geradeaus den Ort Bredenborn schon wieder verlassend treffen wir auf einen Querweg. Hier nach rechts, bis zum nächsten asphaltierten Wirtschaftsweg, und nach links abbiegend (Vördener Weg) führt uns dieser Weg an einem Gehöft zur linken vorbei bis nach Vörden. In Vörden haben wir die Möglichkeit zu einem Zwischenstopp in der Freizeitanlage mit dem Abenteuerspielplatz und dem Freizeitsee. Anschließend fahren wir am nördlichen Ortsausgang am Friedhof nach links auf den Radweg R 1 in Richtung Nieheim. Von hier haben wir einen weiten Blick über die Beckenlandschaft  bis zum Eggegebirge.

In Höhe der ortschaft Bredenborn verlassen wir den R1 über den uns schon von der Hinfahrt bekannten Kirchweg, fahren am Friedhof erneut nach links, dann aber halten wir uns in Höhe der Friedhofskapelle rechts und folgen dem Verlauf der Liboristraße nach Bredenborn hinein bis zur Ortsdurchfahrt (L 775) an der Kirche. Die Ortschaft Bredenborn bzw. ein Teildavon war im 14. Jahrhundert mit einer Befestigungsanlage umgeben worden. Im Bereich der St. Josefs-Kirche (1862) ist das Ortsbild durch Dorferneuerungsmaßnahmen aufgewertet worden.

Radfahrende Familie
Radfahrende Familie

An der Ortsdurchfahrt wenden wir uns rechts, sofort wieder nach links und dann wiederum rechts und folgen der Königstraße, bis wir zur Straße "Pascheburg" gelangen. Dieser folgen wir nach links zunächst bergan durch das freie Feld bis zu einem Querweg in einer Senke, biegen nach links ab und fahren bis zur Landesstraße. Hier wenden wir uns nach rechts und folgen der Straße an der Einmündung nach Vörden und Höxter vorbei, bis wir kurz darauf auf einen straßenbegleitenden Radweg zur Linken wechseln. Rechts liegt etwas versteckt die Abbenburg.

Den meisten ist das Gut bekannt durch die "Judenbuche" der Annette von Droste-Hülshoff. Hier lebte die Schriftstellerin im 19. Jahrhundert gelegentlich bei ihrem Onkel, Friedrich von Haxthausen. Auch in dem Werk "Dreizehnlinden" von Friedrich Wilhelm Weber spielt die Abbenburg (als Habichtshof) eine Rolle und der Protagonist des Epos, Elmar Herr vom Habichtshofe, ist niemand anderes als Friedrich von Haxthausen. Von der Anlage aus dem 16. Jahrhundert sind Kapelle und Alte Rentei erhalten geblieben; das Herrenhaus stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Gut zu wissen

Fahrradfahrer vor der Abtei Marienmünster

Tipp: Die Tour kann auch in Vörden (Wanderparkplatz am Ortsausgang in Richtung Abtei Marienmünster) begonnen werden

Erlebnis: Deutsches Käsemuseum in Nieheim; Abenteuerspielplatz und Freizeitanlage in Vörden; Urdorf, Tiererlebnispfad und agrarhistorischer Rundweg in Bellersen

Anfahrt: per Auto nach Nieheim oder Vörden

Parken: Nieheim: Deutsches Käsemuseum und im Ort; Vörden: Wanderparkplatz am Ortsausgang in Richtung Abtei Marienmünster

ÖPNV: Nieheim: Nieheim-Kornhaus und Nieheim-Zentraler Omnibusbahnhof; Vörden: Vörden, Busbahnhof - Amtsstraße

Der Radweg führt uns weiter im Bruchtal bis nach Bellersen. Hier nahm die "Judenbuche" gwissermaßen ihren Anfang, denn dasd Dorf ist der Geburtsort des Herman Winkelhahn, der 1783 den jüdischen Kaufmann Soistmann Berend aus Vörden ermordete; diese Tat inspirierte die Droste-Hülshoff zur "Judenbuche". Winkelhahn ist auf dem Friedhof Bellersen beigesetzt worden.

Bellersen ist staatlich anerkannter Erholungsort. Seine Bekanntheit rührt insbesondere aus einer Fülle von Angeboten zum Thema Dorfentwicklung und Landwirtschaft. Großer Beliebtheit erfreuen sich das Urdorf, der Tiererlebnispfad, u. a. mit dem Düppeler Weideschwein und der Graugehörnten Heidschnucke, der Weg zur Erfahrung der Sinne, der agrarhistorische Rundwanderweg und das Kreativhaus. Hier lohnt sich ein kleiner Aufenthalt in jedem Fall und die Möglichkeit zu einer körperlichen Stärkung gibts im Dorf auch.

Wir passieren die Kirche und biegen sofort nach links in die Straße "Im Sticht". Dann nach rechts in die "Bruchtstraße" und wiederum nach links in die Straße "Am Mühlengraben" und anschließend erneut nach links in die Straße "Zum Mühlengrund"; diese führt uns an den südlichen Ortsrand, wo wir auf die Ortsdurchfahrt treffen.

Nieheimer Käse
Nieheimer Käse

Anschließend radeln wir nach links auf dem straßenbegleitenden Radweg im Bruchtal entlang in Richtung Bundesstraße 252 (Abschnitt Brakel-Nieheim), biegen jedoch kurz vor Erreichen der Bundesstraße nach rechts und folgen im Grundbachtal dem Radweg 53 in Richtung Nieheim (Radwegweiser "Nieheim"). Der Weg führt teilweise auf der alten Straßentrasse der Bundesstraße im Tal des Grundbaches durch den Abbenburger Forst zunächst bis Holzhausen. Das dortige Gut Holzhausen, eine Anlage aus dem 16. Jahrhundert, steht unter Denkmalschutz. In dem landwirtschaftlichen Betrieb wird seit Jahrzehnten biologisch-dynamisch gewirtschaftet. Darüber hinaus hat sich das Gut einen Ruf durch kulturelle Veranstaltungen , u. a. das jährliche Festival "Voices" und den Kunstpfad im Wald westlich des Gutes gemacht.

Wir folgen weiter der Radwegweisung "R 53" Richtung Nieheim bis ins Stadtzentrum und lassen die Tagestour im Deutschen Käsemuseum ausklingen.

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